EISKAPELLE WATZMANN: WINTERWANDERUNG IN BERCHTESGADEN



Es sollte ein entspannter Sonntagsausflug zur Eiskapelle Watzmann werden. Ausgepowert von einem anstrengenden Jahr wollten wir uns eine kleine Auszeit in der Natur gönnen. Und was ist beruhigender als der Winter in den Bergen? Aber es sollte ganz anders kommen…











I
Kurzentschlossen setzten Peter und ich uns am letzten Novembersonntag ins Auto und fuhren nach Berchtesgaden. Eine Freundin hatte mir am Tag zuvor von der wunderschönen Eiskapelle Watzmann erzählt, die in einer gemütlichen Winterwanderung in etwa einer Stunde erreicht sei. Das Wetter in Linz war bewölkt, aber trocken, für Berchtesgaden war leichter Schneefall vorhergesagt. Aber wen hält das schon auf ;P Dass leichter Schneefall in Linz nicht unbedingt dasselbe wie in den Alpen sein muss, haben wir allerdings spätestens ab Salzburg festgestellt.

von schönau nach st. bartholomä

Als wir am Parkplatz von Schönau am Königssee aus dem Auto stiegen, waren wir in einem tief verschneiten Winter Wonderland angekommen. Mit dem Boot ging es von Schönau nach St. Bartholomä über das klarste Wasser, das ich je gesehen habe. Von St. Bartholomä aus, das übrigens genau über eine Bootsanlegestelle, einen Gasthof und eine Kirche verfügt, machten wir uns auf den Weg zur Eiskapelle in der Watzmann Ostwand. Manch einer, der gerne Bergwandern ist und mein Outfit auf den Fotos sieht, wird jetzt wahrscheinlich aufschreien. Und tatsächlich wäre es wohl weiser gewesen, den Aufstieg in diesem Aufzug gar nicht erst zu wagen. Handtasche, Felljacke und Zara Lederboots mit Null Profil, dafür spiegelglatter Sohle, sind für eine Winterwanderung diesen Ausmaßes wirklich nicht geeignet. Aber wie gesagt, darauf waren wir einfach nicht vorbereitet… Hatte uns das Internet den Ausflug doch als gemütliche Winterwanderung mit der Dauer einer Stunde verkauft.

aufstieg zu eiskapelle

Schon der Anstieg durch den Wald gestaltete sich dank meiner profillosen Schuhe als schwierig. Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. So ging es ca. eine Stunde dahin, bis der Wald sich endlich lüftete… Hier sollte das Abenteuer allerdings erst wirklich beginnen. Ab hier ging es steil bergauf und danach ins Geröllfeld, das unter Massen an Schnee verschwunden war. Glücklicherweise hatte das lettische Bobteam, das mit und im Boot gefahren war, eine Schneise in den Schnee geschlagen, sonst wäre wohl niemand bis zur Eiskapelle gelangt. Leider haben wir vom Aufstieg keine Fotos gemacht, auf denen ich euch zeigen kann, WIE tief der Schnee wirklich war. Aber wir waren tatsächlich damit beschäftigt, im Tiefschnee nicht verloren zu gehen. Zu allem Überfluss hatten Peter und ich ab Mitte des Geröllfeldes auch noch den falschen Weg eingeschlagen und mussten uns durch einen Meter Schnee unseren eigenen Weg schlagen. Ich bin wirklich bis zur Taille im Schnee versunken und rutschte gefühlt jeden dritten Schritt aus, da unter den Schneemassen keinerlei Untergrund mehr zu erkennen war. Ich kam dabei nicht umhin, an meinen Opa zu denken, der bei Todesfällen von Bergwanderern immer ganz pragmatisch meinte: „Was müssen de Deppaten da auch raufkraxelnd.“

Nach über zwei Stunden Wanderung erreichten wir schließlich völlig durchnässt die Eiskapelle. Und ich muss sagen – Das war’s wirklich wert. Was für ein absolut magischer Ort! Leider hatten wir kaum genug Zeit, die Schönheit des Ortes richtig zu genießen, da wir Angst hatten, die letzte Fähre zu verpassen. Allerdings dauerte der Abstieg nicht mal mehr halb so lang. Nasser konnte ich nicht mehr werden, meine Haarlängen waren mittlerweile zu Eiszapfen gefroren und ich machte mir nicht mal mehr die Mühe, auf Steinen über die kleinen Bäche zu laufen. Ich stapfte einfach durchs Eiswasser. Wieder in St. Bartholomä angekommen, genehmigten wir uns im Gasthaus einen heißem Kaffee und eine Zimtschnecke (die ist echt zu empfehlen!) und erschöpft aber super happy und um eine Erfahrung reicher, ging es über den Königssee zurück Richtung Auto.

eiskapelle watzmann: facts

Ausgangspunkt der Wanderung zur Eiskapelle Watzmann ist Schönau am Königssee. Da um den See keine Straße herumführt, nimmt man vom dortigen Parkplatz (ca. 4€/Tag) die Fähre nach St. Bartholomä (ca. 14,50€ Hin- und Rückfahrt). Von St. Bartholomä geht es zu Fuß weiter. Bei Schönwetter braucht man für die gut 3km lange Wegstrecke zur Eiskapelle ca. 1 Stunde, im Winter ist es wohl eher das Dreifache.

Startet gut in die neue Woche,
xx Sarah-Allegra


Pics by Peter Grüllenberger and me

Folge:

25 Kommentare

  1. 22. Januar 2018 / 10:01

    Das ist ja mal ne Geschichte!! Dafür sieht es einfach zauberhaft schön dort aus – wenigstens hat sich der Ausflug schon wegen der Aussicht gelohnt! Tolle Fotos – die Farbtöne sind einfach wunderschön mit dem winterlichen Hintergrund!
    Liebst, Mirjam | http://www.miiju.ch

  2. 22. Januar 2018 / 10:03

    Wow das hört sich nach einer wunderschöner Wanderung an! Die verschneite Landschaft seht einfach wunderschön aus 🙂 Hab einen guten Start in die neue Woche Liebes <3
    xx, Carmen – http://carmitive.com

  3. 22. Januar 2018 / 10:08

    meine Liebe, ein wundervoller Beitrag! eine wundervolle Erlebnisreise!
    ich fonde solche Touren immer wieder so toll, wenn man zwar z.B. wie ihr völlig verausgabt und durchnässt wird, aber sich der Aufstieg am Ende lohnt – das ist doch wie im wahren Leben, man muss eben was tun dafür um etwas zu bekommen 😉

    die Fotos sind auch wieder ein Traum! so richtig schön winterlich 🙂
    starte gut in die neue Woche und liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

  4. 22. Januar 2018 / 15:03

    Die Fotos sind wunderschön geworden, die Geschichte wirst du wohl noch deine Enkelkinder erzählen!!! So ein Ausflug will ich auch mal machen – allerdings eher im Frühling wenn da kein Schnee ist xD

    LG, Rosie //Curvy Life stories

  5. 23. Januar 2018 / 15:04

    haha das könnte auch mir passieren 🙂 ich bin auch manchmal unpassend angezogen einfach weil ich nicht daran danke, dass das wetter wo anders nicht so ist wie daheim 🙂
    die landschaft schaut aber wunderschön aus!
    glg katy

    http://www.lakatyfox.com

  6. 23. Januar 2018 / 18:32

    Die Bilder sind traumhaft schön, meine Liebe!

    Bei deiner Story muss ich schmunzeln – das könnte ich sein. Als ich noch zu Schule ging, kam ich mit Ballerinas und Handtasche zum Wandertag – eine totale Stylerin eben ! Hahaa…

    Alles Liebe,
    Trixi

  7. 23. Januar 2018 / 19:34

    Oh Sarah, wunderschöne Bilder und einfach ein toller Look. 🙂
    Da ist auf jeden Fall ein neuer Punkt auf meine Bucket List gewandert.
    Wirklich unglaublich schön. 🙂

    Wishes, Kat

  8. 23. Januar 2018 / 21:46

    Oje, das hört sich nach einem abenteuerlichem Weg an, obwohl ich ziemlich schmunzeln musste, da ich mir vorstellen kann, dass es lustig aussah und man danach zumindest drüber lachen kann 🙂
    Die Bilder sind atemberaubend, da hat sich der Weg absolut gelohnt!
    LG Petra
    http://www.kirschbluetenblog.at

  9. 24. Januar 2018 / 7:27

    oh ich liebe den Winter. für mich gibt’s NIx Schöneres als Schnee. Die Bilder sind einfach ein Traum. da würd ich am Liebsten gleich losstarten und dorthin fahren.
    http://carrieslifestyle.com

  10. 24. Januar 2018 / 20:55

    Die Fotos sind wirklich traumhaft schön – besonders – wo man nur deine Silhouette sieht – einfach Top. Deine Geschichte klingt wirklich spannend, ich hab mit Dir wirklich mitgefühlt, als Du durch die kalte Bäche spaziert hast. Aber danke dass Du uns in diesen Ort gebracht hast .Ich kenne ihn gar nicht und es wäre super im Frühling oder im Herbst dort hinzufahren.
    xx Vera
    https://simplelivingstylebyvera.blogspot.co.at/

  11. 25. Januar 2018 / 9:44

    Deine Bilder sehen einfach traumhaft aus! So einen Winter hätt ich auch gern hier, und so eine Location <3 wahnsinnig schön.

    Liebst Daniela
    von http://cocoquestion.de

  12. 25. Januar 2018 / 10:13

    Die Bilder sehen super schön aus! Und ich denke, für das Ziel hat sich diese abenteuerliche Wanderung wirklich gelohnt.
    Ich habe auch total Lust darauf bekommen, dorthin zu wandern. Leider sitze ich gerade in Hamburg und für mich wäre es eine halbe Weltreise.

    Liebe Grüße,
    Anna 🙂
    https://wwwannablogde.blogspot.de

  13. 25. Januar 2018 / 10:29

    Ein toller Ausflugstipp und die Winterlandschaft ist bezaubernd! Immerhin haben sich die Anstrengungen gelohnt 🙂
    Viele liebe Grüße
    Chris

  14. 25. Januar 2018 / 15:40

    Wow, das sieht ja richtig Klasse aus! Mir ist bei solchen Wanderungen immer zu Kalt, vielleicht versuch ich es aber nochmal mit meiner neuen Mütze aus Kaschmirwolle , bei diesem Anblick kann man einfach nicht widerstehen. Wieso kann es in den Bergen nicht warm sein? 😀

  15. 31. Januar 2018 / 17:43

    Was für eine wunderschöne Kulisse! Ich liebe die Natur und ihr habt da ja ein ganz wundervolles Plätzchen erkundet! 🙂

    Alles Liebe,
    Verena
    whoismocca.com

  16. Colli
    5. Februar 2018 / 15:52

    DER WAHNSINN!!
    Ich war im Sommer dort und leider konnte man in die Eiskapelle nicht rein, viel zu stark geschmolzen. Gibt bei mir auch Bilder davon!
    Respekt vor der Wanderung in dem Outfit! Wir hatten Sportklamotten und Bergsteigerschuhe an 😀
    Jedenfalls wundervoll anzusehen!
    Liebst, Colli
    tobeyoutiful

  17. 28. Februar 2018 / 15:12

    Echt tolle Bilder, sieht nach einer klassen Wanderung aus. Über die Jacke will ich jetzt gar nichts sagen, weil die ist einmalig. Bei der Hose wollte ich fragen, wie da der Schnitt ist, sieht für mich aus wie eine Hose von einem Anzug, online aber auch schwer zu beurteilen. Sind die Beine zusätzlich hochgekrempelt?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert